Ahnenforschung

Lange Zeit wußten wir nicht, daß unsere kleine Familie nur ein Teil eines großen Preisendanz-Clans ist. Wir dachten, wir Preisendanze bestünden nur aus den Familien der fünf Brüder, die nach dem zweiten Weltkrieg aus Polen zurückkehrten und sich quer über Deutschland verteilt ansiedelten.

Daß wir uns da mächtig geirrt hatten, erfuhren wir mitte der 70er Jahre, als eines Tages das Telefon klingelte und sich eine Mrs. Preisendanz meldete. Schnell hatte man sich verständigt und verabredet. Wir erfuhren, daß Ed mit seiner Frau Melanie und Tochter Greta in Berlin stationiert war und für seine Eltern, Ed senior und Jeanne, nach Verwandten suchte - und mit uns dann auch gefunden hatte.

Die 4 waren es dann auch, die uns mit dem Ahnenforschungsvirus infizierten. Allerdings muß ich auch gestehen, daß es doch im wesentlichen der amerikanische Teil unserer Familie war, der die Forschung vorantrieb, immer mehr versprengte Preisendanze entdeckte, schließlich auch das Stammhaus der Preisendanze in Weil Im Schönbuch ausfindig machte und uns schließlich auch von dem Familientreffen 1988 in Weil erzählten. 

 
 

famtreffen88
 
Während der 90er Jahre hatte ich dann mehr oder weniger das Interesse an den "verstaubten Urahnen" verloren, bis dann eines Tages die Zivilisation - in Form eines Internetzugangs - in meine Wohnung Einzug hielt.
Ich surfte gerade ein wenig gelangweilt durch die Gegend, als ich auf die Idee kam "Preisendanz" in eine Suchmaschine einzutragen und das Ergebnis verblüffte mich. Also versuchte ich es mal mit "Ahnenforschung" und bekam den Mund nicht mehr zu, als ich das Ergebnis sah. Mir war gar nicht bewußt gewesen, wieviel Menschen sich allgemein dafür interessierten! Ich durchstöberte die Seiten und kam schließlich über mehrere links auch zu www.familysearch.org , wo ich dann mal gleich wieder meinen Nachnamen in deren Suchmaschine eingab. Es dauerte ein wenig, bis ich das Ergebnis erhielt und als ich es sah, fiel ich fast vom Hocker! Über 150 Einträge (mittlerweile sind es über 400 - wenn auch einige doppelt sind) !
Tja, und wie das so mit vielen Viren ist, man kann jahrelang beschwerdefrei sein, aber dann kann die Krankheit auch wieder ausbrechen. So war es dann auch bei mir und seit einiger Zeit befinde ich mich wieder in einer akuten Phase "Genealoritis".

Ich entdecke nach und nach immer mehr "verschollene Dokumente" bei meinen Eltern, finde Briefe von den "Amis" - wie wir Jeanne und Ed liebevoll nennen - mit Teilen von schon zusammengetragenen Stammbäumen und finde auch übers Internet immer wieder Forschende, in deren Familie mal ein Preisendanz eingeheiratet hat. Der Stammbaum wächst und wächst und hat schon das eine oder andere Genealogie-Programm aufgrund seiner Datenfülle gesprengt. Aber trotzdem ist er noch weit davon entfernt vollständig zu sein. Gerade jetzt sind wieder unzählige Ahnen dazugekommen, wodurch sich aber mehr Lücken ergeben als geschlossen haben. Darum bin ich jedem Preisendanze und jedem anderen, in dessen Familie der Name auftaucht dankbar, wenn er sich meldet und dazu beiträgt ein wenig Licht in das Dunkel der Familie zu bringen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Margitta Wolf, geb. Preusentanz, deren Vater Wilhelm, Robert Lamparter und seiner Mutter Hilde, Arno Buffy, Nick Rudnick und Alfred Knödler und allen anderen bedanken, die mir die von ihnen gesammelten Daten zur Verfügung gestellt haben.
Es sind aber noch genug Vorfahren übrig, von denen wir nicht wissen, wo sie geblieben sind und was aus ihnen geworden ist - und ich bin sicher, daß es mindestens noch einmal soviele gibt, von denen wir bis jetzt noch gar nichts wissen.

Deshalb:

RETTET DIE FAMILIENGESCHICHTE DER PREISENDANZE!

Und laßt uns hier ihre Daten und Geschichten sammeln!


Ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, an dem ich mich selbst mit den Kirchenbüchern auseinandersetzen muß. Leider läßt mir die Arbeit nicht viel Zeit dazu und dabei habe ich mir doch so viel vorgenommen: Bis zum 4. April 2005 – dem 70.sten Geburtstag meines Vaters Richard Preisendanz – sollte die Familienchronik fertig werden! Den Entschluß dazu habe ich natürlich wieder einmal erst kurz zuvor gefaßt, so daß ich selbst gespannt war, ob ich es schaffen würde. Den ersten Schritt habe ich jedenfalls gerade getan. Ich habe mich in mein Auto gesetzt und bin einfach mal nach Weil im Schönbuch gefahren, wo ich zwei sehr schöne Erlebnisse hatte:

Zuerst durfte ich die Kirchenbuch-Originale von 1590 anschauen – was mir ehrlich gesagt, eine Gänsehaut vor Ehrfurcht beschert hat – und ich wurde spontan und sehr herzlich von der Familie Hans Preisendanz zum Mittagessen und für den Rest des Tages eingeladen. Als Großstadtkind war ich von so viel Gastfreundschaft sehr beeindruckt. Auch ihnen möchte ich an dieser Stelle noch einmal danken, denn nicht zuletzt ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft haben mich in meinem Vorhaben eine Familienchronik zu schreiben bestärkt und mir den Mut gegeben mich auch an andere Preisendanze zu wenden und deren Geschichten zu erfahren.

Und so hat es schließlich auch noch mit der Chronik geklappt. Und jedem, der etwas ähnliches vor hat, kann ich nur einen Tip geben: bloß nicht binden lassen! Ein Stammbaum oder eine Chronik ist etwas sehr lebendiges und ständig erfährt man neues, oder es kommen wie jetzt bei uns neue Generationen hinzu, ständig ist etwas auszutauschen oder zu ergänzen!

Sabine Preisendanz

 

 

Home | Inhalt | Stammbaum | Photos | Kontakt

©2006 Sabine Preisendanz • E-mail